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LFT Travel Insights Rückblick 2024 und Ausblick 2025

25.03.2025Marktforschung

Rückblick 2024 und Ausblick 2025

Rückschau auf das Jahr 2024: Solide Erholung der Branche

Der Tourismus scheint sich nachhaltig zu erholen. Das Jahr 2024 markiert einen Wendepunkt mit Zahlen, die die von 2019 in Europa erreichen oder sogar leicht übertreffen (+1%). Weltweit ist die Erholung mit einem geringen Minus von nur 1% fast komplett. Zwischen 2023 und 2024 verzeichneten die internationalen Besucherzahlen einen regelrechten Aufschwung mit einem bemerkenswerten Anstieg von 11% weltweit und 5% in Europa, und das trotz der weiterhin unsicheren geopolitischen Lage.

Die Lage in Europa hat sich vor allem durch die Nachfrage nach Kurzstreckenreisen und die Verlängerung der Saison in das vierte Quartal des vergangenen Jahres positiv entwickelt. Beachtliche Performance: Luxemburg ist unter den Top 10 der europäischen Reiseziele mit dem stärksten Ankunftswachstum im Vergleich zu 2019.

Was die Erholung der Fernreisen nach Europa angeht, liegen die USA und Indien ganz vorne, während die Ankünfte aus China weiterhin 40% bis 50% unter 2019 liegen -  eine Folge von Visakomplikationen, reduzierten Flugverbindungen und einer starken Präferenz der Chinesen für innerasiatische Reisen. Luxemburg zieht sich jedoch mit einem begrenzten Rückgang der chinesischen Ankünfte um 20% im Vergleich zu 2019 recht gut aus der Affäre, auch dank der neuen direkten Flugverbindung nach Zhengzhou.

 

Luxemburg im Jahr  2024 – wichtigste Zahlen

Unterkünfte

Veränderung 2024 vs. 2023

- Campingplätze +14%
- Hotels +5%
- Jugendherbergen +5%
- Total +7%

Herkunftsland

Entwicklung

- Niederlande +15%
- USA +14%
- Frankreich +11%
- Belgien +6%
- Luxemburg +6%
 

Optimierte Performance Hotelbranche
- Auslastung : 74% (+3%)
- ADR (Durchschnittspreis pro Zimmer): 156€ (+3%)
- RevPAR (durchschnittlicher Umsatz pro verfügbarem Zimmer) : 115€ (+6%)

Aktivitäten und Attraktionen
- Starker Zuwachs : Tourist-Info Luxemburg-Stadt (+19%)
- Zuwachs : Museen (+5%)
- Stabil : Schlösser (0%)
- Leichter Rückgang: Freizeiteinrichtungen (-1%)

Ausblick auf 2025: Zwischen Vorsicht und Zuversicht

Unsere Umfrage unter luxemburgischen Hoteliers zeigt nuancierte Auslastungsprognosen für den Jahresbeginn: 56% im Februar, 62% im März und 65% im April - ein leichter Rückgang um 0,4 Punkte im Vergleich zu 2024, der in Luxemburg-Stadt etwas stärker ausfällt (-2 Punkte).

Während das Freizeitsegment generell Anzeichen eines leichten Rückgangs aufweist, zeigen die nördlichen und östlichen Regionen des Landes (Luxemburger Ardennen, Region Müllerthal und Mosel) entgegen diesen Tendenzen ermutigende Aussichten mit einem erwarteten Anstieg der Auslastung um 2 bis 4 Punkte.

Der allgemeine Optimismus mit Blick auf die kommende Tourismussaison lässt bei den Akteuren der Hotelbranche etwas nach (54%, Rückgang um 11 Punkte), außer in den Regionen Nord und Ost.

Weiterhin problematisch bleibt die Tatsache, dass drei Viertel der Betriebe (73 %) 2024 eine Verschlechterung ihrer Rentabilität sahen angesichts hoher Betriebskosten, ein Anteil, der sich gegenüber 2023 nicht verändert hat.

Aktuelle Markttendenzen

Die Analyse zeigt insgesamt eher positive Tendenzen:

  • Die online-Hotelsuchen rund um künftige Aufenthalte sind um 6 % höher als 2024, hauptsächlich aufgrund von Geschäftsreisen; die Freizeitnachfrage für lange Frühlingswochenenden ist im Vergleich zu 2024 leicht rückläufig.
  • Die Flugbuchungen steigen um 5%, wobei das Geschäftssegment (+6%) etwas stärker wächst als das Freizeitsegment (+4%).
  • Campingbuchungen für künftige Aufenthalte zeigen einen Anstieg um 5 % gegenüber 2024, angetrieben durch die Nachfrage aus NL (+7 %) und DE (+5 %) und ein ebenso hohes Wachstum für Frühjahr und Sommer.

     

Reiseabsichten und Prognosen (Europa)

  • Die Prognosen für die internationalen Ankünfte 2025 sind trotz der höheren Unsicherheit aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen und des schwächeren Verbrauchervertrauens positiv:
     
    • Welt +3%-+5% vs. 2024;
    • Europa +10% vs. 2024, +13% vs. 2019;
    • Westeuropa +7% gegenüber 2024, +12% gegenüber 2019
       
  • Fernreisen nach Europa

    Die Nachfrage aus den USA dürfte stark bleiben, da Haushalte mit hohem Einkommen (die Gruppe, die am ehesten nach Europa reist) am meisten von Trumps neuer Steuerpolitik profitieren, welche die Konsumausgaben ankurbelt. Trumps neue politische Maßnahmen könnten den chinesischen Tourismus nach Europa auf Kosten der USA begünstigen (analog zu den Trends, die zwischen 2017 und 2019 zu beobachten waren). Gründe dafür könnten US-Visabeschränkungen für Chinesen, die Verringerung der Flugkapazitäten und Imageeffekte sein.

Insgesamt dürften die innereuropäischen Märkte auch im Jahr 2025 wieder erheblich zum Wachstum beitragen: vor allem das Vereinigte Königreich, Frankreich, die Niederlande, Belgien und insbesondere Deutschland. Laut dem neuen Prognosemodell von LFT ist 2025 ein Anstieg der internationalen Ankünfte in Luxemburg um 4 % möglich, trotz der derzeit gedämpften Aussichten für das Frühjahr.

Zu den Wachstumschancen gehören so genannte „Bleisure“-Reisen (ein Mix aus Business- und Freizeitreisen), Infrastrukturverbesserungen, Freizeitveranstaltungen, Inlandsreisen und Nachhaltigkeitstrends.

Datenquellen: LFT, Statec, MKG Hospitality, Sojern, Forward Keys, MMGY Travelsat, Europäische Reisekommission, Tourism Economics, Deutsche Reiseanalyse/FUR

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